Steiner Schmiede und Landammänner

Seltsam, daerinnert man sich in seine Jugendzeit zurück und es kommen Spuren vonErinnerungen hervor, die sich nach und nach wieder zu einem ganzen Bildzusammenfügen. Nur, dieses Bild hat Löcher und die versucht man zu stopfen undschon befindet man sich mitten in einer interessanten Geschichte, die zuhinterleuchten sich lohnt.

Das Stauffacherdorf ist bekannt durch seinen Landammann Werner Stauffacher,bekannt für seine Kirschen, bekannt für seine Gastronomie. DieserBekanntheitsgrad ist aktuell oder im Falle der Stauffacher vergangen.

Die Ursprünge der Schmiedekunst

Ein Landammann und…

Stauffacher war ein Landammann, genauso wie das Konrad-Heinrich Schorno war.Schorno war nicht nur Landammann, sondern auch ein geschätzter Schmied, dersein Handwerk verstand. Seine Werkstatt und Schmiede befand sich im SchwyzerDorfbach. «Wo sie gestanden hat, weiss man heute nicht mehr so genau. Es könnteauch sein, dass er im Schornohaus im Dorfbach die Schmiede betrieben hat», sagtder Steiner Robert Schorno zu seinen Urahnen. Tatsache ist aber, dass die Spurder Schornos um das Jahr 1700 nach Steinen führt, denn Josef Anton Schorno warder erste Schmied in Steinen, damals ein äusserst angesehener Beruf.

Ursprünge bei Obermühle

Die Ursprünge der Schmiedekunst wurden bei der Obermühle gegründet. An derSteineraa wurde durch Josef Anton Schorno die erste Schmiede gebaut undbetrieben. «Um 1770 war Josef Franz Diethelm Schorno überzeugt, dass dieWasserkraft im Gebiet Diezigen oberhalb Steinen besser geeignet war, um einenSchmiedebetrieb effizient betreiben zu können. So baute er die ersteHammerschmitte in Steinen», sagt der heute 85-jährige Robert Schorno. Erst 1838wurde der Bau bei einer zweiten Hammerschmitte realisiert. Augustin Schorno-Meierlernte das Handwerk von Balthasar Schorno, trennte sich aber von diesem undgründete die Hammerschmitte im Rossbühl. «Das Hauptgebäude dieser Schmitte istheute noch erhalten, aber leider wurde die ganze Schmitte ausgeräumt. Esbestehen, ausser einigen Zeichnungen von mir keine Dokumente mehr, wie es dorteinmal ausgesehen hat», sagt der rüstige Robert Schorno.

Erinnerungen blieben

Robert Schorno erinnert sich heute noch an das Bauwerk an der Steineraa. SeinGrossvater wurde noch auf der Liegenschaft der Familie Fässler geboren. DerSchmiedebetrieb wurde allerdings bereits 1914 definitiv eingestellt. DasHeimetli wurde verkauft, übrig blieben noch rund 10 000 Quadratmeter Land. Die Schmittewurde abgebrochen, das Holz verkauft, übrig blieben die Bauruinen. 1934zerstörte die Steineraa Teile der Strasse und der Brücke über die Aa. «So hatsich mein Vater Anton entschlossen, den hohen Aufwand der Wiederherstellungnicht mehr auf sich zu nehmen. Er verkaufte auch den letzten Teil derLiegenschaft», erklärt Robert Schorno.

So wurde die neue Schmitte an der Bahnhofstrasse gegründet. Sie war ein Teildes Stauffacherdorfes. 1956 starb Anton Schorno und ein Jahr später übernahmRobert Schorno den Betrieb.

Bis in die 80er-Jahre wurde noch an der Bahnhofstrasse (heute Moto Horat)geschmiedet: für die SBB, oder man stellte Hellebarden und später Werkzeug fürStrahler her.

Die untere Schmitte im Rossbühl rentierte nicht lange. Als die Gotthardbahnkam, war die Produktion im Rossbühl zu teuer. Dieser Zweig der Schorno gründeteeine Schmiede in den Räumlichkeiten des heutigen Zeughauses Steinen (Gebäudemit Mauersteinwerk). In den 90er-Jahren endete die Steiner Schmiedekunst mitRobert Schorno definitiv. Damit verschwand auch ein Stück Dorfgeschichte von Steinen.